LifeLab e.V. kann mittlerweile auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Was im Jahr 2017 mit der Idee eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts nach dem Vorbild des Co-Housing-Prinzips begann, gipfelte im November 2024 mit der Reservierungszusage für ein Grundstück im Freiburger Baugebiet Kleineschholz.
2017/18
Nachdem die Initiatorin des Projektes, Ana Mortu-Karcheter, ihre Idee eines Wohnprojektes in ihrem Umfeld verbreitet hat, kommen erstmals eine Gruppe Menschen, größtenteils junge Familien mit kleinen Kindern, zu einer Präsentation zusammen. Eine der ersten und wichtigsten Entscheidungen für das weitere Vorgehen ist dabei die Entscheidung für ein Projekt in einem städtischen Umfeld, dass sich als aktive Anlaufstelle eines Quartiers versteht, in welcher Menschen über die Hausgrenzen hinweg zusammenkommen und ihren Lebensalltag miteinander teilen können. In den ersten Monaten geht es um Gruppen- und Arbeitsstrukturen wie die Namensgebung und die Erarbeitung einer Vision. Die Gruppe entwickelt und verändert sich stetig.
2019
Mit Gründung des Vereins LifeLab e.V im September des Jahres, ist ein erster großer Schritt getan. Die Gruppe hat nun einen rechtlichen Rahmen und klare Strukturen an welchen sie sich orientieren kann und muss. Es entstehen erste Dokumente wie eine Vereinssatzung und eine Webside. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass die Vereinsgründung nur der Anfang sein kann und es weiterhin darum geht eine Rechtsform zu finden, die geeignet ist, ein Projekt dieser Größe zu stemmen.
2020
Mit der Gründung der Dachgenossenschaft „Wohnen für Alle“ ergibt sich die passende Gelegenheit für LifeLab, sich genossenschaftlich zu organisieren, ohne die Genossenschaftsgründung im Alleingang vollziehen zu müssen. Der Verein LifeLab e.V. wird Gründungsmitglied der Dachgenossenschaft und dadurch auch eines von drei Projekten, das neben den Projekten „Wolke“ und „Wohex“ von der Dachgenossenschaft zukünftig begleitet werden soll.
Im gleichen Jahr tritt LifeLab erstmals mit der Zimmerei Grünspecht in Kontakt. Bei LifeLab reifen die ersten Gedanken zu einer nachhaltigen Bauweise mit Stroh und Lehm, während man sich bei der Genossenschaft Grünspecht mit der Möglichkeit beschäftigt, Wohnraum für die eigenen Mitarbeitenden zu bauen. Auf Basis dieser gegenseitigen Unterstützungsmöglichkeiten wird eine weitere Zusammenarbeit vereinbart. Mit der Gründung der Projektgruppe Kleineschholz nimmt das daraus resultierende Baugebiet bereits 2020 erste konkretere Formen an und wird auch bei LifeLab interessiert wahrgenommen, wenn sich auch die Gedanken und Planungen der Gruppe zunächst auf andere Konzepte im Freiburger Stadtgebiet konzentrieren…
2021
Nach dem die rechtlichen Grundlagen geklärt sind, wird es bei LifeLab langsam aber sicher konkret. Mit einer initiativen Konzept-Bewerbung auf das scheinbar ungenutzte Grundstück der Polizei-Wache in der Fehrenbachallee 23 wird LifeLab erstmals bei der Stadt vorstellig und stößt inhaltlich auch auf großes Interesse. Eine Nachfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Gabriele Rolland im Baden-Württembergischen Landtag ergibt jedoch, dass das Land das Grundstück nicht für Wohnungsbau zur Verfügung stellen möchte. Die Entwicklung des Konzeptes wird daher nicht weiter verfolgt, dient LifeLab letztlich aber als Übungsfeld und Referenz für weitere Schritte.
2022
Nach Gesprächen mit der Stadt Freiburg startet LifeLab im Jahr 2022 einen weiteren Anlauf mit einer Konzept-Bewerbung auf ein Grundstück im Gebiet der Gehrenstraße und orientiert sich dabei an den gegebenen Ausarbeitungen eines Bebauungsplans zur Neugestaltung des Quartiers. Auch dieses Konzept stößt auf positive Resonanz seitens der Stadt. Da die angedachte Quartiersentwicklung jedoch noch einen weiten Weg bis zur Umsetzung zu gehen und viele Hürden zu nehmen hat, wird auch dieses Konzept zunächst zu den Akten gelegt.
Dafür wird es auf Kleineschholz langsam aber sicher konkret. Aus der Dachgenossenschaft „Wohnen für Alle“ heraus gründet sich der Verein „Pavillon für Alle“, dessen Ziel es ist, auf dem mittlerweile brachliegenden Gelände des zukünftigen Baugebiets Kleineschholz einen Holzpavillon zu errichten und diesen Projekt-Gruppen als Vernetzungs- und Versammlungsort zur Verfügung zu stellen. LifeLab wird Fördermitglied des Pavillons und ist nicht zuletzt durch seine Mitglieder aktiv am Bau und der Gestaltung des größtenteils durch Spenden finanzierten Pavillons beteiligt.
2023/24
Neben der Arbeit im Rahmen des „Pavillon für Alle“ entschließt sich die Gruppe nun dafür, sich mit einem Konzept für ein Grundstück auf dem Kleineschholz-Baugebiet zu bewerben. Für eine vorausschauende Planung des gewerblich genutzten Erdgeschosses macht sich LifeLab auf die Suche nach Kooperationspartnern und findet sie unter Anderem im Verein „Foodsharing-Café“, der ein Angebot mit geretteten Lebensmitteln etablieren möchte.
Die zwischenzeitlich relativ kleine Gruppe konzentriert sich in ihrer Arbeit nun voll und ganz auf die Bewerbung für Kleineschholz und erhält nach guten und konstruktiven Gesprächen mit der „Projektgruppe Kleineschholz“ im Dezember 2024 den Zuschlag für den südwestlichen Teil des Grundstücks MU10.
2025
Nach Erhalt der Reservierungszusage beginnt die Arbeit. Zunächst steht eine deutliche Gruppenerweiterung an, um den Projektumfang auf mehrere Schultern zu verteilen. Parallel dazu startet die Entwicklung einer Öffentlichkeitskampagne zur Akquise von Unterstützung zur Realisierung dieses Projektes. Dieser Prozess dauert weiter an…